Ansprechpartner rund um die Uhr: 13 500 Gespräche

Südwest Presse, 24. April 2014 – von Verena Schühly

365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag – die TelefonSeelsorge Ulm/Alb-Donau ist immer besetzt. 86 Ehrenamtliche leisten den Hauptteil dieser Arbeit.

“Sorgen kann man teilen.” Mit diesem Spruch wirbt die TelefonSeelsorge (TS) für ihre Dienste. Im Jahr 2013 sind bei ihr 21 751 Kontakte aufgelaufen, die in 13 493 Gespräche mündeten. Das Gebiet der TS umfasst die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm, die Kreise Alb-Donau, Neu-Ulm, Heidenheim, Ostalb und Teile von Günzburg – rund eine Million Einwohner. Technisch ist es so, dass die zentralen Rufnummern (0800) 111 01 11 und 111 02 22 so geschaltet sind, dass die Anrufer mit derjenigen TelefonSeelsorge verbunden werden, die in ihrer Nähe liegt.

In Ulm gibt es die TS seit 36 Jahren. Aktuell hat sie drei hauptamtlich Beschäftigte (Dr. Stefan Plöger und Renate Breitinger teilen sich die Leitung, und es gibt eine halbe Sekretariatsstelle). Die Hauptarbeit leisten 86 ehrenamtliche Mitarbeiter, die 365 Tage im Jahr rund um die Uhr als Ansprechpartner bereit stehen. Seit drei Jahren sind die Mitarbeiter nicht nur am Telefon, sondern auch im Internet aktiv: Laut Statistik für 2013 gab es 458 Mailkontakte und 223 im Chat.

Die TS ist so organisiert, dass jeder Mitarbeiter pro Monat drei bis vier Schichten übernimmt, die jeweils vier Stunden dauern. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug 22 Minuten. Vorbereitet werden die Ehrenamtlichen in einem einjährigen Ausbildungskurs, während des Diensts bekommen sie Supervision.

Wegen welcher Sorgen rufen die Menschen an? “Wegen allem, was mit Beziehungen oder mit fehlenden Beziehungen zu tun hat – in Familie, Partnerschaft oder am Arbeitsplatz”, berichtet Renate Breitinger. Die Mitarbeiter könnten zwar nicht die Situationen verändern, aber “wir können mit den Menschen reden, wie sie ihre Beziehungen verändern können.” Das sei meist ein wichtiger Schritt zur Lösung von Problemen. Träger der TS sind die evangelische und die katholische Kirche. Beide stemmen insgesamt 160 000 Euro des Jahresbudgets. Ulm zahlt 10 800 Euro, der Alb-Donau-Kreis rund 6000 Euro.

INFO: Im Juni beginnt ein neuer Ausbildungskurs. Interessenten können sich melden unter Telefon: (0731) 69883.